NEUE ENERGIE: WAS STIMMT WIRKLICH?
Es ist doch so: Mit erneuerbarer Energie können wir die Welt ein Stück besser machen, als sie heute ist.
Dennoch herrschen noch viele Vorurteile und Mythen rund um das Thema Energiewende. Wir wollen ein für alle Mal mit den alten Vorbehalten abschließen und endlich die Fakten sprechen lassen.
Mythos #1
Erneuerbare Energien sind nicht grundlastfähig.
Fakt ist: Erneuerbare Energien bestehen nicht nur aus Windkraft und Solarstrom. Sowohl Wasserkraft als auch Biomasse sind „grundlastfähig“, können also immer und rund um die Uhr Strom liefern. Außerdem wird durch erneuerbare Energien schon heute etwa dreimal so viel Strom erzeugt wie aus allen Kernkraftwerken Deutschlands zusammen. Sie können in wenigen Jahren problemlos abgeschaltet werden, ohne dass es einen negativen Einfluss auf Netzstabilität und Versorgungssicherheit hat.
Mythos #2
Die Energiewende dient nur der Reduktion des CO2-Ausstoßes.
Fakt ist: Auch die Wasserersparnis beispielsweise ist enorm. Auf den gesamten deutschen Wasserverbrauch gesehen gehen 48 Prozent auf das Konto der konventionellen Kraftwerke. Erneuerbare Energien benötigen im laufenden Betrieb dagegen deutlich weniger Wasser. Insbesondere Solarstrom und Windkraft sind im Betrieb vollständig wasserneutral.
Mythos #3
Deutschland verursacht nur rund zwei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes. Was wir tun, ist deshalb praktisch irrelevant.
Fakt ist: Verantwortung verschwindet nicht einfach, nur weil man sie in kleine Teile zerlegt. Schaut man sich außerdem nicht den prozentualen Anteil von Staaten am weltweiten CO2-Ausstoß an, sondern die Pro-Kopf-Emissionen seiner Bürger, hat Deutschland deutlich mehr zum Klimaschutz beizutragen als die meisten anderen Staaten. Im weltweiten Durchschnitt stößt jeder Erdenbürger pro Jahr rund fünf Tonnen Kohlendioxid aus – in Deutschland jedoch sind es pro Kopf der Bevölkerung 9,7 Tonnen. Damit gehört Deutschland zu den Top Ten der weltgrößten CO2-Verursacher.
Mythos #4
Die Energiewende ist zu teuer. Insgesamt wird uns die Energiewende circa 550 Milliarden Euro kosten.
Fakt ist: Das ist nur die halbe Wahrheit. Während erneuerbare Energien weiter ausgebaut werden, müssen immer weniger Brennstoffe eingekauft werden, um den Strombedarf zu decken. Die Ersparnisse durch erneuerbare Energien sind durch das Fraunhofer IWES untersucht worden. Das Ergebnis: Bis 2035 hat die Energiewende ihre Investitionskosten wieder eingefahren und bis 2050 werden 40 bis 100 Milliarden Euro Vorteil erwirtschaftet.