NEUE ENERGIE BRAUCHT DIE WELT.

Erfindergeist statt Rückbesinnung. Das fordert Matthias Horx, Trend- und Zukunftsforscher, wenn es um die Auswirkungen von Corona auf die Energiewende geht. Deshalb haben wir ihn um ein Interview für „Sonnenallee“ gebeten – denn wir wollen Mut machen, wenn es um nachhaltiges Leben, faires Wirtschaften und neue Energien geht. Horx sagt, dass die Pandemie grüne Trends beschleunigt. Und dass sie längst da ist, die Chance zur Veränderung – wir müssen sie nur nutzen. Und zwar jetzt! Wer dabei an Verzicht, Gewissensbisse und den erhobenen ökologischen Zeigefinger denkt, den können wir beruhigen: nachhaltiges Agieren macht zufrieden, vielleicht sogar ein bisschen süchtig, wenn man die ersten Schritte gemacht hat. Horx nennt das „lustvolle Ökologie“. Neue Energien sorgen für wirtschaftlichen Wohlstand und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Auch da, wo man es nicht erwarten würde. Zum Beispiel in Gutu, einem kleinen Dorf im Westen Nepals, fernab vom Stromnetz der Hauptstadt Kathmandu. Seit in dem abgelegenen Dorf ein solarbetriebenes Mikronetz installiert wurde, sparen die Bewohner pro Haushalt rund eine halbe Tonne CO₂ ein. Die Kinder lernen pro Tag etwa 20 Minuten länger, weil es endlich elektrisches Licht gibt, und 86 Prozent der Menschen im Dorf fühlen sich sicherer im eigenen Haus, weil sie nicht mehr mit Kerosin hantieren müssen. Es ist noch viel zu tun in Gutu – aber der erste Schritt ist gemacht.

Anja Jasper
Chefredaktion Sonnenallee
SMA Solar Technology AG
Aber wie geht Nachhaltigkeit, wenn doch noch immer so viele Geschäftsmodelle auf die Nutzung konventioneller Energien ausgerichtet sind?
Was im fernen Nepal schon funktioniert, dringt auch bei den Industrienationen langsam ins Bewusstsein. Extreme Dürreperioden in Folge, verheerende Brände oder die Erwärmung des Pazifik bringen Forscher auf der ganzen Welt klar mit den Klimawandel in Verbindung. Vor allem die Industrie ist gefragt, ihren CO₂-Footprint zu verbessern. Aber wie geht Nachhaltigkeit, wenn doch noch immer so viele Geschäftsmodelle auf die Nutzung konventioneller Energien ausgerichtet sind? Man fragt zum Beispiel jemanden, der sich damit auskennt. Wie 50zero oder elexon. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Start-Ups, die Unternehmen dabei unterstützen, sich nachhaltiger und umweltfreundlicher aufzustellen. Firmenfahrzeuge und Güterverkehr zum Beispiel haben einen signifikanten Anteil am Gesamt-CO₂-Ausstoß durch Mobilität. Jedes Unternehmen kann also durch eine CO₂-neutrale Flotte von E-Mobilen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Elexon sorgt dann für die maßgeschneiderte Lade- und Energieinfrastruktur und den reibungslosen Ablauf.
Dass solche Angebote immer stärker nachgefragt werden, liegt auch daran, dass die Europäische Union beim Klimaschutz eine sehr deutliche Ansage gemacht hat. Mit dem sogenannten „Green Deal“ fordert Ursula von der Leyen unmissverständlich die Einhaltung der Pariser Klimaziele – und belohnt die Unternehmen, die hierzu ihren Beitrag leisten und grüne Technologien einsetzen. Wir wollten wissen, warum die Energiewende ohne die Investitionen der Unternehmen nicht funktionieren kann und haben gelernt, dass Greenwashing keine Alternative ist. Das weiß auch Jürgen Reinert, CEO der SMA Solar Technology. Sein Ziel ist es, Technik in sinnvollen Einklang mit Leben und Komfort zu bringen. Die Energiewende hält er nicht nur für unbedingt notwendig, sondern auch für machbar: „Das ist eine kolossale Chance.“
Finden wir auch.
Anja Jasper
Chefredaktion Sonnenallee